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ICIL Studie

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Globale Rankings und nationale Herausforderungen: ICILS-Studie zeigt Baustellen auf

Globale Rankings und nationale Herausforderungen: ICILS-Studie zeigt Baustellen auf

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Globale Rankings und nationale Herausforderungen:
ICILS-Studie zeigt Baustellen auf

Zum dritten Mal sind die computer- und informationsbezogenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe international untersucht worden. Die neuesten Ergebnisse der ICIL-Studie (International Computer and Information Literacy Study) 2023 zeigen eins ganz deutlich: Es gibt noch viel zu tun. Die deutschen Lernenden behaupten sich zwar noch über dem internationalen Durchschnitt, aber die Tendenz ist keine positive… Zeit für eine Kehrtwende!

Digital First: Wie fit sind Deutschlands Schulen? Die zentralen Ergebnisse:


1. Internationale Position Deutschlands: Deutsche Schüler*innen liegen weiterhin leicht über dem internationalen Durchschnitt bei digitalen Kompetenzen, allerdings ist die Entwicklung stagnierend.
2. Unterschiede in Kompetenzen: Große Unterschiede bestehen abhängig von der Schulform, der sozialen Herkunft und dem Migrationshintergrund. Etwa 40 % der Schülerinnen und Schüler verfügen lediglich über rudimentäre digitale Fähigkeiten; nur ein geringer Anteil der Jugendlichen erreicht die Spitzenniveaus.
3. Verbesserte technische Ausstattung: Dank Initiativen wie dem DigitalPakt Schule hat sich die IT-Ausstattung an deutschen Schulen in den letzten Jahren deutlich verbessert. Lehrkräfte nutzen digitale Medien häufiger im Unterricht.
4. Computational Thinking (CT): Neben allgemeinen IT-Kompetenzen wurde der Bereich „Computational Thinking“, die Verwendung von Algorithmen und Modellierungen zur Problemlösung, analysiert. Auch wenn Deutschland bereits Fortschritte erzielt hat, besteht auch hier noch erhöhter Entwicklungsbedarf.

Ohne Kompetenz kein Content!

Es liest sich wie das Zeugnis eines mittelmäßigen Schülers, das die ICIL-Studie Deutschland als Land der Dichter, Denker und Digitalisierungsschleicher ausstellt: alles gerade noch ausreichend, aber nichts zufriedenstellend. Zwar liegen wir, lässt man die Ergebnisse des CT-Parts außen vor, noch über dem internationalen Durchschnitt, doch bundesweit sind die Kompetenzen seit den letzten Erhebungen 2013 und 2018 deutlich abgesackt. Erschreckend, denn mal ehrlich: Nahezu alle Jugendlichen in Deutschland, unsere „digital natives“, sind online unterwegs – doch reflektiert und kompetent mit digitaler Technik umgehen können gut 40 Prozent nicht. Kritische Stimmen behaupten, die digitale Kompetenz vieler Schüler*innen gingen über „Klicken und Wischen“ nicht hinaus. Und das, obwohl sich die Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten und Software deutlich verbessert hat. Fazit: Trotz redlicher Bemühungen und großer Anstrengungen hat Deutschland deutlich an Digitalkompetenz verloren.

Damit sei Deutschland aber nicht alleine, sagte ICILS-Chefin Prof. Dr. Birgit Eickelmann (Universität Paderborn) auf dem Digital Summit des Bündnis für Bildung im November 2024. Dieses Phänomen sei weltweit bei den Ergebnissen zu beobachten.

Nahe liegt leider aus unserer Sicht (und diese teilen viele Bildungsforscher und -experten), dass das nichts mit der sinnvollen, medienpädagogisch geleiteten schulischen Digitalisierung zu tun hat, sondern eher ein Produkt unserer gesellschaftlichen Entwicklung ist. Persönliches Engagement im Miteinander, Mitdenken, Kreativität und Teamwork stehen Dauer-Entertainment, Daddeln, KI-generierte Content-Produktion und Selbstdarstellung in den sozialen Medien gegenüber. Wie es anders geht und warum Digitalisierung UND Gemeinschaft in der schulischen Digitalität zwingend zusammengehören, zeigen die Erfolge unserer vielen großartigen Zukunftsschulen.

Digitalbildung neu denken: Wege aus der digitalen Stagnation

Und so betont auch die ICIL-Studie einmal mehr die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Konzepts für digitale Bildung, um Schulen besser auf die Herausforderungen der digitalen Welt vorzubereiten. Die stringente Verknüpfung von IT-Infrastruktur, der Fortbildung von Lehrkräften und Chancengleichheit bleibt essenzieller Bestandteil guter Schulentwicklung.

Eine differenziertere Bilanz zieht Eickelmann, die die Studie in Deutschland mit einem wissenschaftlichen Konsortium anleitet und klare Entwicklungs- und Handlungsbedarfe abzulesen vermag: Die Schulen, die bei der Erhebung gut abgeschnitten haben, weisen geradezu leitmotivisch vier zentrale Erfolgsfaktoren auf (die wir von unseren Zukunftsschulen nur allzu gut kennen!!): eine zukunftsorientierte Schulleitung; eine technische Ausstattung, die zum Medienkonzept passt; ein engagiertes Kollegium und Schülerpartizipation.

Ein kurzer Blick hinter die Kulissen zeigt also: Es ist entscheidend, dass alle an einem Strang ziehen. Schulleitung, Lehrkräfte und Lernende – alle zeigen sich gleichermaßen engagiert und nehmen aktiv an der Gestaltung des Lehr-Lernprozesses teil. Die technologische Ausstattung kann ihre volle Wirksamkeit erst entfalten, wenn ein starkes, ausgearbeitetes, nachhaltiges und zukunftsfähiges Medienkonzept hinter den Maßnahmen steht und jedem/r Lernenden die Teilhabe ermöglicht. Auch hier gilt es, den „Lernraum“ in seiner Funktion als dritten Pädagogen auszuloten, mobile, flexible und offene Lernräume zu gestalten.

Denn die ICIL-Studie zeigt auch, dass der Nährboden für digital gestützten und wirksamen Unterricht eigentlich gegeben ist: Für etwa 70 Prozent der Lehrkräfte gehört der Einsatz digitaler Medien im Unterricht inzwischen zum Alltag. Dennoch profitieren nicht alle Schüler*innen gleichermaßen von den Fortschritten der letzten Jahre: Nur ein Viertel der Achtklässler gibt an, täglich digitale Medien für schulische Aufgaben zu nutzen. Dieser Befund widerspricht deutlich den Erwartungen und Wünschen der Lernenden. Wie Studienleiterin Eickelmann beim Digital Summit betonte, zeige die Untersuchung, dass 90 Prozent der Schüler*innen eine hohe Motivation für das Lernen mit digitalen Medien haben. Zukünftig sei also entscheidend, Unterrichtsformen zu schaffen, die auf die Bedürfnisse der Schüler abgestimmt sind – „schüler*innenorientierte, lernförderliche und sinnstiftende Lernarrangements“ lauten hier die zentralen Stichworte. Dabei spiele auch die Integration von KI-Technologien eine wichtige Rolle, um das Potenzial digitaler Tools in der Schule noch besser auszuschöpfen.

Fortschritt in Pixeln: digitale Kompetenzen deutscher Schüler*innen stärken

Die technische Ausstattung besser, Lehrkräfte digital fitter – beste Voraussetzungen, um digitale Kompetenzen bei den Lernenden nachhaltig auszuprägen. Dies gelingt am besten mittels einer geradezu eingeschworenen Gemeinschaft, einer Community, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Lernen zukunftsorientiert zu gestalten. Dabei erweist sich insbesondere eine möglichst ausgeprägte Schülerpartizipation als Weg zum Erfolg: Geräte nicht nur zum „Wischen und Klicken“ nutzen, sondern als Arbeitsgeräte begreifen, die es den Lernenden ermöglicht, kreativ zu lernen, sinnvolle eigene Lernprodukte zu erarbeiten und wahre Medienkompetenzen auszubilden. Denn digitale Kompetenzen sind keine Option, sondern Pflicht.

Quellen:
40 Prozent der Achtklässler laut Studie nicht fit am PC | tagesschau.de.
https://www.bmbf.de/bmbf/shareddocs/kurzmeldungen/de/2024/11/icils-2024.html
https://www.iea.nl/publications/press-release/iea-releases-latest-results-ICILS
https://www.bildungsserver.de/onlineressource.html?onlineressourcen_id=65562.
https://idw-online.de/de/news842780A

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